Der Morgen im Büro begann früh mit dem Klingeln des UPS Zustellers. Das erwartete Ersatzteil (wir erinnern uns, eine 2,5″ SAS 146 GB Festplatte) war eingetroffen. In fester Hoffnung das das Problem nun endlich komplett gegessen ist, wurde die Festplatte in den Server geschoben, die Festplatten Firmware der neuen Platte auf den aktuellen Stand gebracht und mit der Installation begonnen.
Die Installation (einspielen eines tar.gz Images via livecd) ging recht zügig und ungewohnt stabil von statten. Voller Tatendrang nun schnell das installierte Betriebssystem (unser patentiertes Gentoo XEN Image) gestartet. Nach den ersten kleinen Installationen und Updates schnell noch ein wenig Kleinkram gemacht. Komisch, das System generiert nicht mehr, dmesg ging aber noch (war von früherer Aktion noch im RAM) soso der SCSI Bus hat sich mal wieder aufgehangen.
Wieder folgte ein Telefonat mit IBM, der Techniker erkundigte sich nach dem eingesetzten Betriebssystem, von Gentoo habe er noch nie etwas gehört und es wäre ja nicht unter den “Supporteten Distributionen” von daher können man mir leider nicht mehr helfen, es würde aber zu 100% sowieso am Betriebssystem liegen. Ein gutes Verhandlungsgeschick meinerseits half hier allerdings ein wenig weiter. Der Techniker verwies mich auf das IBM DSA Utility das einen Report erstellt, diesen solle ich per Mail einsenden. Zum Thema Verhandlungsgeschick: Ich erklärte hier kurz und eindringlich den Unterschied zwischen Enterprise Distris und “der unsrigen”.
Gesagt, getan, ich habe mir zusammen mit einem Kollegen die dabei erstellte Datei einmal angesehen, es ist kein Fehler zu erkennen, vermutlich hat der Techniker Recht und es ist wirklich ein Problem am Kernel, denn dank XEN ist der Kernel 2.6.18 im Einsatz, mit einem recht alten aacraid Treiber. Bevor ich gegenüber IBM unseren Ruf als Linux Spezialisten ruiniere versuche ich lieber den Fehler selbst zu finden, der Techniker war sich schließlich zu 100% sicher, der macht das täglich und wird schon wissen was er tut.
Also mit den verschiedensten Treiber Versionen gespielt (gibt es bei Adaptec zum Download) und in den Kernel fest einkompiliert (drivers/scsi/aacraid Ordner austauschen). Bei einer Treiber Version ist das System nun stabil, übersteht alle gemachten Benchmarks (Spielereien mit DD und Gbit FTP Transfers). Die Maschine wurde verpackt und ins Rechenzentrum verschifft.
IBM xSeries returns in: IBM xSeries AKT V – Oder: Jetzt steht die Maschine im RZ, der Spaß beginnt erst
Ende gut, alles gut 🙂
Was ist denn an Eurem patentiertem Image so alles customized?
Gruß,
Marcel.
Da würde ich warten, ich habe nicht umsonst so speziell den nächsten Teil angekündigt . .
“Ich erklärte hier kurz und eindringlich den Unterschied zwischen Enterprise Distris und “der unsrigenâ€.”
oha und was an der sache hat ihn da überzeugt?
Keine Ahnung, aber ich kann sehr überzeugend sein. Naja, ich bin zudem ein wenig ins technische Detail gegangen.
@Marcel:
Ich kann die Tage gern nocheinmal einen Artikel dazu verfassen, aber soviel ist es auch nicht, bis dahin das erstens alles fetig ist und zweitens einige Bugs gefixt sind.